Mareice Kaiser 16.01.2025 19Uhr

Kunst und care

„Kunst und Care“ beleuchtet die Verbindung zwischen künstlerischen Prozessen und Care-Arbeit, also der Fürsorge und Pflege, die oft unsichtbar bleibt und gesellschaftlich wenig Anerkennung erfährt. Unsere Gästin, Mareice Kaiser, Autorin und Journalistin, bringt es mit einem ihrer Kolumnen auf den Punkt:

„Beuys sagt: Jeder Mensch ist ein Künstler. Ich sage: Jeder Mensch, der Zeit hat, kann ein Künstler sein. Selbstbestimmte Zeit.“

Hier wird deutlich, dass Kunst oft von Ressourcen wie Zeit, Geld und sozialer Unterstützung abhängt – Ressourcen, die nicht allen gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Kunst erfordert Raum und Freiheit, sich selbst zu entfalten, während Care-Arbeit – mit Blick auf Mutterschaft und Pflege – häufig das Gegenteil von Selbstbestimmung ist. Mareice Kaiser beschreibt dies treffend:

„Kunst ist ziemlich viel Ego, Mutterschaft ist das Gegenteil von Ego.“

Doch sie betont auch, dass das Problem nicht in der Kunst selbst liegt, sondern in den ungleichen Voraussetzungen, unter denen Menschen leben und arbeiten. Die Gesellschaft, in der wir existieren, fördert diese Ungleichheiten:

„Das Problem ist die Gesellschaft, in der wir leben, arbeiten, Kunst machen. Eine Gesellschaft, die nicht für Kinder gemacht ist und auch nicht für ihre Mütter.“

Für Fotografinnen und Künstlerinnen ist es daher unabdingbar, diese strukturellen Ungerechtigkeiten zu erkennen und in ihrer Arbeit zu reflektieren. Denn Kunst und Care stehen in einem Spannungsverhältnis, das sich direkt auf die Möglichkeiten des künstlerischen Schaffens auswirkt.

Wir möchten uns mit diesem TALK mit genau diesem gesellschaftspolitischen Thema auseinanderzusetzen, den Blick auf die Bedingungen richten, unter denen Kunst und Care geleistet werden kann – und vor allem auch darüber sprechen, wie ungleich diese Bedingungen verteilt sind.

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