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Warum ist es wichtig für Fotografinnen, sich mit struktureller Ungleichheit auseinanderzusetzen?

In der Welt der Fotografie sind Bilder mächtige Werkzeuge. Sie prägen, wie wir die Welt sehen, wie wir Gesellschaften wahrnehmen und wie Geschichten erzählt werden. Für Fotografinnen ist es daher von entscheidender Bedeutung, sich mit struktureller Ungleichheit auseinanderzusetzen. Warum? Weil sie durch ihre Arbeit gesellschaftliche Normen hinterfragen, Ungerechtigkeiten sichtbar machen und oft Stimmen Gehör verschaffen können, die sonst übersehen oder unterdrückt werden.

Fotografie als Spiegel der Gesellschaft

Fotografie ist mehr als nur ein kreatives Ausdrucksmittel – sie ist ein Spiegel der sozialen, politischen und kulturellen Strukturen, in denen wir leben. Strukturelle Ungleichheit zeigt sich auf vielfältige Weise: in Geschlechterungleichheit, rassistischen Stereotypen, ungleichen wirtschaftlichen Chancen oder der Marginalisierung bestimmter sozialer Gruppen. Als Fotografin hat man die Möglichkeit – und vielleicht sogar die Verantwortung – solche Ungleichheiten durch Bilder zu thematisieren. Doch um dies effektiv tun zu können, müssen Fotografinnen verstehen, wie diese Ungleichheiten funktionieren und wie sie sich in visuellen Darstellungen widerspiegeln.

Die Rolle von Fotografinnen in der Gesellschaft

Fotografinnen, insbesondere im professionellen Kontext, beeinflussen nicht nur, was gezeigt wird, sondern auch, *wie* es gezeigt wird. Wer sich nicht bewusst mit struktureller Ungleichheit auseinandersetzt, läuft Gefahr, unkritisch Klischees oder problematische Stereotype zu reproduzieren. Wir möchten Menschen in ihrer Gänze sehen. Wir möchten vor allem die diverse Lebenswelten sichtbar machen. Dabei haben wir als Kreative immer eine große Verantwortung. Wir reproduzieren immer gewisse Bilder von einer Welt, die heilsam aber auch sehr zerstörerisch sein können. "Wir können nicht nicht kommunizieren." Und jedes Bild, jede Kreation, die wir wahrnehmen, macht was mit den Betrachtenden.

Warum Fotografinnen sich mit struktureller Ungleichheit auskennen sollten

Um dies wirkungsvoll zu tun, sollten Fotografinnen die sozialen und politischen Dimensionen ihrer Arbeit kennen. Ein Verständnis von struktureller Ungleichheit ermöglicht es uns, sich kritisch mit den eigenen Themen auseinanderzusetzen, die wir fotografisch behandeln, und bewusstere Entscheidungen zu treffen, wie wir Menschen, Räume, Orte und Situationen darstellen möchten. Dabei geht es nicht darum, über alles Bescheid zu wissen und keine Fehler mehr machen zu dürfen, sondern eher um einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Medium der Fotografie und der Reflexion und dem Verständnis für die Macht und dem Potenzial der eigenen Bilder, die visuelle Narrative (mit)gestalten können, die inklusiv und gerecht sind.

Der Einfluss von Kunst & Care

Mit der Auseinandersetzung mit struktureller Ungleichheit spielt auch das Thema „Care“ eine zentrale Rolle in der künstlerischen Praxis. Care-Arbeit, die oft unsichtbar bleibt und in der Mehrheit immer noch von Frauen ausgeführt wird betrifft auch künstlerische Produktionsprozesse und die beruflichen Bedingungen von Fotografinnen. Wer sich der Bedeutung von Ungleichheitsprozessen in Verbindung mit Care im eigenen Schaffen bewusst wird, kann diese Dimension in die Arbeit einfließen lassen und neue Perspektiven schaffen. Für sich als auch für die Gesellschaft. Dabei geht es über die eigenen Bedingungen nachzudenken bis hin zu Fragen wie, „Wie wird Care in der Fotografie dargestellt? Wer befasst sich mit dem Thema Care? Welche finanziellen Ressourcen gibt es in der Kunst für Carepersonen? Wer kann sich Kunst überhaupt leisten? …

EINLADUNG ZUM LEWIZUAL TALK MIT MAREICE KAISER​

Wenn dich diese Themen interessieren und du mehr darüber erfahren möchtest, wie Kunst und Care, sowie strukturelle Ungleichheit in der Fotografie miteinander verknüpft sind, dann solltest du unseren ersten Lewizual Talk nicht verpassen! Natürlich möchten wir euch kein schlechtes Gewissen machen oder sagen, dass ihr euch ständig mit schweren Themen auseinandersetzen *müsst*. Wir verstehen, dass gerade wir als Künstlerinnen oft schon viel auf unseren Schultern tragen.

Doch genau deshalb wollen wir das als Community gemeinsam tun – damit sich niemand allein fühlt. Wenn wir uns als Gruppe mit Themen wie struktureller Ungleichheit auseinandersetzen, können wir die Schwere teilen und dadurch auch etwas davon nehmen. Wir haben als Künstlerinnen die besondere Möglichkeit und vielleicht auch die Verantwortung, durch unsere Arbeit Impulse zu setzen. Und zusammen schaffen wir das leichter, mit mehr Austausch, Kraft und Inspiration.

Wir laden dich herzlich ein mit Mareice Kaiser über diese wichtigen Fragen zu sprechen. Lass uns gemeinsam den Blick für eine gerechtere Zukunft in der Fotografie schärfen!

Sei dabei und diskutiere mit uns, wie Fotografie zur Veränderung beitragen kann!

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ERSTER TALK MIT @mareicares

16.1.25 | 19:00 Uhr | ONLINE

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